Читать книгу Bruder Tier. Mensch und Tier in Mythos und Evolution онлайн

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Die meisten anderen Arten brüten, soweit es uns bekannt ist, während des antarktischen Frühjahrs und Sommers. Es lässt sich daher kein einheitlicher Lebensrhythmus für das Pinguingeschlecht nachweisen. Die verschiedenen Arten haben ihre individuellen Perioden des Wanderns. Es ist aber zweifellos, dass das Auftauchen der Pinguine auf ihren Brutplätzen mit der Rückkehr aller anderen Zugvögel in die Heimat zu vergleichen ist. Das Brüten ist für die Pinguine die Zeit der Arbeit und des Wachens. Es ist Liebe, Geburt und Kampf, die sie in diesen Monaten durchleiden; und erst wenn sie wieder in die wässerigen Traumlande des Meeres zurückkehren, beginnt die Freude und das Spiel. Was für die Vögel unserer Regionen «der Süden», das ist für die Pinguine «das Meer». Sie sind Vögel, die nicht nur ins Wasser gefallen sind, sondern die sich das Wasser als ihr Paradies erkoren haben. Sie streben so nach dem Wasser, wie die anderen Vögel ihr fernes Traumland zu erreichen trachten. Auf dem Lande aber versuchen sie, obwohl sie nicht fliegen können, sich wie alle anderen Vögel zu verhalten. Sie zeigen vogelartige Gesten und Gebräuche der vorhochzeitlichen Zeit. Sie bauen die verschiedensten Nester, sind durch Jahre hindurch monogam und auf die Brutpflege besonders bedacht. Diese Vogel-Verhaltensweisen sind bei den Pinguinen noch gesteigert, oft sogar karikiert und ins Bizarre verzogen. Da sie aufrecht gehen, kommt es in der Werbe- und Brautzeit zu richtigen Kussszenen, bei denen das Paar die Schnäbel aneinanderreibt und auch die Köpfe aneinanderschmiegt. Das junge Männchen breitet oft die Flügelstummel aus und versucht, sein Weibchen zu umarmen. Dabei werden alle möglichen Laute, Schreie und bellende Töne ausgestoßen.

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