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In diese Zeit fallen weitere Erwerbungen des Kunstmuseums Moritzburg Halle (Saale) – jedoch nicht der non-konformen Henning-Kartons, sondern realistischer Werke. Im März 1953 holte der Museumsdirektor und Parteifreund Sittes, Heinz Arno Knorr (1909–1996), als Übereignung von der Deutschen Handelszentrale Leder in Halle (Saale)14 das Gemälde Zug ins Leben (1947, S. 207) in die Sammlung und tauschte Vor der Gießwanne durch die 1952 entstandene Historiendarstellung Karl Liebknecht kommt aus dem Gefängnis 1918 ssss1 aus.15 Bereits im Folgejahr wurde der Zug ins Leben wieder ersetzt und für eine großformatige Rötelzeichnung16 zum Völkerschlacht-Gemälde S. 188 eingetauscht. Ebenso gelangte das von Sitte gemeinsam mit Fritz Freitag (1915–1977) und Otto Müller (1898–1979) im Auftrag der Stadt Halle (Saale) für das Theater des Friedens geschaffene großformatige Gemeinschaftswerk Der erste Aufstand der halleschen Salzwirker von 1953 ssss1 in die Sammlung.17 Otto-Heinz Werner (1914–2000), 1951–54 Kustos und rechte Hand von Knorr und ab 1954 dessen Nachfolger als Direktor,18 erinnerte sich 1989 in einem Brief an Willi Sitte: „Wir wechselten ja auch oft Deine Arbeiten im Museum aus, bzw. behielten wir typische für die Sammlungen, was nicht immer ohne Ärger abging. Ich denke da an das ‚Karl-Liebknecht-bild‘ [sic!] das man in Dresden ablehnte und ich es zum Verdruß von Herrn Hoffmann sehr zentral im halleschen Museum platzierte.“19 Werner war es auch, der 1956 eine zweite Fassung der Bergung aus Hochwasser ssss1 bei Sitte in Auftrag gab, die dieser bis 1958 für das hallesche Kunstmuseum schuf. Damit gelangte ein erstes „formalistisches“ Werk des Künstlers als offizieller Auftrag in die Sammlung.20 „Als Willi Sitte Bergung II schließlich vollendet hatte, wurde das Bild zwar für die Moritzburg angekauft, aber ausstellen konnte man es erst später.“21

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