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Auf der heftig umstrittenen Bezirkskunstausstellung 1957, der sogenannten Weihnachtsausstellung, war Sitte erneut nur mit vier Arbeiten auf Papier vertreten, obwohl er zu dieser Zeit die Hochwasserkatastrophe am Po ssss1 und die erste Fassung der Bergung aus Hochwasser ebenso wie das Völkerschlacht-Gemälde ssss1 f fertiggestellt hatte und parallel am Kampf der Thälmann-Brigade in Spanien ssss122 und dem Lidice-Werkkomplex ssss1 ff23 arbeitete.

Das Ablehnen von zu den zentralen Ausstellungen des VBK auf Bezirks- bzw. Landesebene eingereichten Arbeiten Willi Sittes wiederholte sich bis in die 1960er Jahre mehrfach. Wie von Werner richtig erinnert, sandte Sitte 1953 sein Liebknecht-Bild ssss1 zur legendären „sowjetisierten“ Dritten Deutschen Kunstausstellung nach Dresden, wo es von der Jury abgelehnt wurde. Während das gerade vollendete Arbeiter-Triptychon ssss1 1960 auf der Bezirkskunstausstellung in der Moritzburg zwar gezeigt, doch heftig diskutiert und von Gerhard Pommeranz-Liedtke (1909–1974) in einem Artikel im Neuen Deutschland kritisiert wurde,24 lehnten die Jurys der Kunstausstellung zu den 3. Arbeiterfestspielen der DDR in Magdeburg 1961 das mehrteilige, großformatige Gemälde Memento Stalingrad ssss125 und der Fünften Deutschen Kunstausstellung in Dresden 1963 das Polyptychon Unsere Jugend ssss1 ab. Begleitet wurden diese Prozesse von heftigen Auseinandersetzungen Sittes mit der Bezirksleitung der SED aufgrund Sittes kritischer Haltung zur Kulturpolitik der DDR, vor allem zum Dogma des Sozialistischen Realismus, die final in der im Februar 1963 zunächst in der Freiheit und eine Woche später im Neuen Deutschland veröffentlichten Selbstkritik „Meine ganze Kraft für den sozialistischen Realismus“ kulminierten.26

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