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Letztendlich versuchte Jakob, wenn auch unbeholfen, ein zärtlicher und rücksichtsvoller Liebhaber zu sein. Er streichelte Rodrigo, liebkoste ihn, näherte sich behutsam, ohne Gewalt.

Was wollte man in einer Männergesellschaft wie jener auf der Santa Maria erwarten? Vierzig Mann auf engstem Raum, wochenlang, wenn nicht gar Monate zusammengepfercht, fern der Heimat, fern von Frau und Kindern, fern der Geliebten, fern von jedem weiblichen Wesen und seien es nur die Huren in den Hafenkneipen von Palos.

Der schöne Jakob gehörte zu denen an Bord, die am wenigsten Hehl aus ihren Neigungen machten, die offen als Freier um einen Liebhaber buhlten. Die jungen und knabenhaften Schiffsjungen gehörten naturgemäß zu den leichtesten und bevorzugten Opfern. Neben halben Kindern, wie Martin de Urtubia und Rodrigo, gehörten noch etliche blutjunge Halbwüchsige zur Mannschaft, Pablo etwa oder Pedro de Salcedo, der Page, der den Kajütendienst für die Herren vom Achterdeck verrichten musste. Auch der milchbärtige Pedro de Tereros, der Diener des Admirals, zählte noch keine achtzehn Jahre. Der aufgeblasene Jüngling lockte allerdings keine Verehrer an, arrogant und hochfahrend wie er war. Nach Verlassen der kanarischen Inseln war er allerdings der Erste gewesen, der wegen des immerwährenden Windes in Tränen ausgebrochen war.

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