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So hätte es ihn auch niemals gereizt, an der Fahrt teilzunehmen, auf der sich sein Vater und seine beiden Onkel nun befanden. Welch ein Wahnsinn? Hinauszusegeln auf den Ozean, immer westwärts, in Regionen, wo noch nie jemand gewesen ist, wo es nichts mehr gab, wo überhaupt nichts zu gewinnen war.

Mit Martin Arias als Hausherr fanden in der Casa Pinzon viele Feierlichkeiten statt. Man lud die befreundeten Quinteros aus Moguer ein; auch die weit verzweigte, über alle Orte der Nachbarschaft verstreute Familie Niño war gern gesehener Gast. Beide Familien hatten den Pinzons ihre besten Seefahrer mit auf die Reise gegeben. Peralonso Niño fuhr als Steuermann auf dem Schiff von Admiral Christóbal Colón mit, Juan Niño war Offizier auf der Niña, und Christóbal Quintero fuhr als Erster Offizier auf der Pinta, dem Schiff, das Martin Alonso Pinzon befehligte.

Zum Kreis der angesehenen Kaufmannsfamilien aus Palos, Moguer und Huelva gehörten auch noch die Medel, ebenfalls häufig zu Besuch. Zwei Medel-Brüder fuhren auf der Pinta mit. Ihr Cousin Alonso Medel, ein 18-jähriger Pfau, war der Auserwählte für Isabellas Schwester Catalina. Wenn er auf seinen dünnen, bestrumpften Beinen durch die Casa Pinzon stolzierte, fühlte Isabella sich stets an einen Storch erinnert, wie er draußen durch die Sümpfe am Rio Tinto stochert. Sie mochte Alonso nicht. Wie konnte ihre Schwester sich in diesen eitlen Gecken verlieben? Niemand hatte ihr erklärt, dass diese Ehe mit Liebe wenig zu tun hatte, sondern von den jeweiligen Vätern von langer Hand geplant war mit dem Ziel, den gemeinsamen Reichtum, die Macht und das Ansehen beider Familien zu mehren. Die Hochzeit sollte stattfinden, sobald der Patriarch von seiner Reise zurückgekehrt war. Man rechnete noch im Herbst damit. Viel länger als ein oder zwei Monate, so viel stand fest, würden die Schiffe nicht wegbleiben.

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