Читать книгу Die neue Welt онлайн

88 страница из 232

Miguel blieb unschlüssig vor dem geöffneten doppelflügeligen Holztor stehen und sah skeptisch an der steinernen Mauer empor, die vier Mannshöhen vor ihm aufragte und oben von einem überkragenden Ziegeldach begrenzt war. Er setzte sich vorsichtig neben dem Tor ins dürre Gras, den mageren Rücken an die Klostermauer gelehnt. Er beschloss, hier zu warten, denn er empfand es als ungehörig, das Kloster ungefragt zu betreten.

Don Burro war in der Tat ein häufiger Besucher hier. Das Monasterio de la Rabida war kein besonders großes Kloster der Franziskaner. Es lebten dort nur etwa ein Dutzend Brüder, im Wesentlichen von dem, was sie durch kluges Betteln den großherzigen Gönnern in Huelva, Palos und Moguer an Naturalien, Wertsachen und Gerätschaften abschwatzen konnten. Eifrige Laienbrüder bewirtschafteten die paar Ländereien, die zum Kloster gehörten. Es reichte um zu überleben. Die Mönche zogen übers Land, predigten ohne Rücksicht auf die Ortsgeistlichen, boten Seelsorge aller Art und jedwede Form von Dienstleistungen, von der Abschrift alter Bücher, über das Anfertigen von Urkunden, bis zu Himmelsbeobachtungen, Sterndeutungen, medizinischem Beistand, Unterricht im Lesen, Schreiben, in der Mathematik, der Philosophie und der Theologie. Dienst am Menschen durch Arbeit und Gebet.

Правообладателям