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„Es wäre bald mal wieder Regen fällig“, kommentierte er, während der Prior hinter ihm herwackelte und immer noch die Arme ausgebreitet hielt.

Francisco kurbelte einen hölzernen Eimer mit abgestandenem Wasser hoch, das er seinem Esel in eine steinerne Tränke neben dem Brunnen eingoss. Fray Juan Perez streifte die Kapuze seiner Kutte ab, als wollte er die Ohren frei bekommen, um Don Burros Genuschel besser verstehen zu können.

„Ich bin dieses Jahr früher dran, weil ich noch eine weite Reise vor mir habe. Ich ziehe gleich morgen weiter nach Sevilla.“ Er deutete auf die Ladung auf seinem Eselskarren und ergänzte: „Hab dort was abzuliefern. Großer Auftrag.“

„Mein Glückwunsch, bester Herr! Mögen die Geschäfte weiterhin so blühen. Der Herr sei mit Euch!“

„Pah! Glück?“ Don Burro spuckte die Worte fast aus. „Glück ist was für Memmen und Pfaffen. Unsereiner beackert ein dürres Stück Land und schwitzt sich jeden Silberling aus den Rippen. Ich bin der letzte freie Bauer auf dieser Seite des Rio Tinto. Alles Land gehört entweder der Krone und dem Adel oder der Kirche. Ich pfeife auf mein Glück.“ Er richtete sich auf und ließ den Wassereimer wieder in den Brunnen fallen, wo er sich geräuschvoll auf den Weg in die Tiefe machte, bis er mit einem deutlich vernehmbaren Prasseln aufs Neue im Wasser landete.

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