Читать книгу Die neue Welt онлайн

93 страница из 232

„Ein Söhnchen also, was?“, schimpfte der Eselhändler. „Wie sagtet ihr? Der Sohn des Admirals?“ Er spuckte verächtlich einen grüngelben Fladen Schleim aus, den er zuvor geräuschvoll aus den Tiefen seines rasselnden Brustkorbes heraufgezogen hatte. „Der Admiral? Etwa der ...?“ Er musste die Frage nicht aussprechen, schon bestätigte Fray Juan: „Es ist Diego Colón, der Sohn von Christóbal Colón, der heute Morgen mit den Pinzons ausgefahren ist.“

„Ei, sieh mal an“, brummte Don Burro und blinzelte gegen die Sonne, als er versuchte, den Knaben im Schatten des Kreuzganges etwas deutlicher wahrzunehmen. Es handelte sich um einen schmalen, etwas bleichen und nicht besonders groß gewachsenen Jungen. Er stand vor einem Padre, der sich entspannt mit dem halben Hintern auf das hüfthohe Mäuerchen gesetzt hatte, auf dem die Bögen des Kreuzganges aufsetzten. Offensichtlich erzählte der Junge dem Padre etwas, und dieser hörte geduldig zu.

„Das ist Bruder Fray Antonio de Marchena“, erläuterte Fray Juan Perez ungefragt. „Er unterrichtet den jungen Herrn in Himmelskunde.“ Der Prior unternahm einen weitschweifigen Anlauf, dem Eseltreiber zu erläutern, was alles zu den Künsten und Wissensgebieten eines „Astrolog“ gehörte. Außerdem erklärte er wortreich, dass die Franziskaner von La Rabida den jungen Colón bereits vor sieben Jahren als Fünfjährigen aufgenommen und seither beherbergt und ausgebildet haben. Der hochedle Don Christóbal Colón bezahle für diese Ausbildung seines Sohnes Diego alljährlich eine stattliche Summe und sei auch sonst ein gerne gesehener Gast im Kloster. Aber Don Burro war längst mit den Gedanken irgendwo anders. Den schweren Falten, die wie Ackerfurchen seine Stirn durchzogen, war anzusehen, dass es in ihm rumorte und arbeitete, dass er etwas ausheckte.

Правообладателям