Читать книгу Das Echo des Adlerschreis. Erinnerungen an ein früheres Leben онлайн

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Der Vater hat damit gerechnet, dass die Mutter fortfliegt; er ist gekommen, um sie am Nest abzulösen, und bleibt daher ruhig sitzen. Sonst ist es immer unheimlich ansteckend für einen Vogel, einen anderen fortfliegen zu sehen, und meist fliegt er hinterher.


Es war ein gutes Jahr. Sogar Brüderchen wuchs heran, obwohl er bedeutend schwächer und leichtgewichtiger blieb als ich, weil ich ihm alle Fische aus dem Schnabel zu ziehen versuchte und es oft auch schaffte. Aber es gab letztlich doch Fische genug, und auch der Sommer war klimatisch günstig, kein Fluss führte Niedrigwasser und der Spätsommer war so mild, als hätte der Winter beschlossen, noch lange hinter dem Horizont im Norden zu warten.

Uns sprossen dunkle Federn im hellen Flaum, und das sah ganz merkwürdig aus. Schließlich bekamen wir lange graue Schäfte an den Armen, in die noch die Schwungfedern für unsere künftigen Flügel eingeschlossen waren. An den Schultern hatten wir bereits richtige Federdecken, man sah so deutlich wie nie wieder in unserem späteren Leben, mit welchem System unser Federkleid von der Natur angelegt war. Nach und nach schoben sich die weißen Babydaunen, von den neuen Federn verdrängt, nach oben und flatterten wie Wollflöckchen auf dem neuen glatten Kleid hin und her, bis sie schließlich vom Wind davongetragen wurden. Auch unsere flaumigen Kröpfe verschwanden unter dem spiegelnden dunklen Federkleid, das uns ganz neue Konturen gab.

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