Читать книгу Das Echo des Adlerschreis. Erinnerungen an ein früheres Leben онлайн

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Ich weiß nicht mehr, ob ich auf einer Kiefer in der Nähe gelandet bin oder gleich wieder auf dem Felsensims, vermutlich auf einer Kiefer, denn meine ersten Landeanflüge werden wohl noch ziemlich tölpelhaft gewesen sein – das Landen erfordert mehr Erfahrung als das spontane Losfliegen – und auf dem Felsensims vor einer Steinwand zu landen erfordert mehr Geschick als das Landen auf einem Ast. Jedenfalls, solange ich mich ans Fliegen zurückerinnern kann, konnte ich es bereits gut.

Ich erinnere mich, wie es war, über die Täler zu fliegen, die Schwingen reglos ausgebreitet, regelrecht eingehängt zwischen meinen Tragflächen, und nur den Kopf nach links und rechts wendend. Und selbst das war kaum nötig, denn mit den weit seitlich liegenden Augen hast du einen fast perfekten Rundumblick. Du nimmst jede Bewegung unter dir im weiten Umkreis wahr, und dazu jede Bewegung im Luftraum um dich her. Nach vorne kreuzen sich deine Blicke zu einem dreidimensionalen Bild, aber nach den Seiten nimmst du nur Bewegungen wahr. Dich interessiert auch nichts anderes als Bewegungen. Denn Bewegungen sind Beute. Und im Frühjahr sind sie ein Partner. Oder die Jungen. Oder manchmal auch ein Eindringling in dein Revier. Kampf gibt es kaum. Ein paar Scheinattacken in der Luft, und er zieht wieder fort.

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