Читать книгу Das Echo des Adlerschreis. Erinnerungen an ein früheres Leben онлайн

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Die Eltern fingen den ersten Fisch. Die Mutter, wachsam und konzentriert, stürzte plötzlich aus mittlerer Höhe herab – es rauschte, die Wasserfläche zersprang in tausend Tropfen – und hoch stieg die Adlerin mit einem sich windenden Fisch in den Fängen.

Dann stieß der Vater herab. Die Eltern waren großartige Fischer. Fast jeder Stoß ins Wasser war ein Treffer. Sie flogen mit ihren Fischen zum Ufer, die Mutter auf einen Ast, der Vater auf einen Fels. Wir bekamen nichts. Da schrien wir wütend.

Doch wir bekamen weiter nichts. Ungerührt fraßen die Eltern an ihrem Fisch. Brüderchen sah ratlos zu, doch ich stürmte wutentbrannt auf meinen Vater los, um ihm den Fisch streitig zu machen. Ein Schnabelhieb von ihm belehrte mich eines Besseren. Er war stärker. Ich flatterte in den Baum, um meine Mutter den Fisch mit mir teilen zu lassen. Ich war stärker als sie, obwohl sie größer war als mein Vater. Bei ihr würde es mir gelingen. Doch sie hatte Autorität, und das verleiht Stärke. Auch sie hackte entschlossen nach mir. Unverrichteterdinge und verwirrt flatterte ich wieder herab. Mein Magen blieb leer. Die Sonne spiegelte sich in dem See, und das Himmelsblau schien sich im Wasser ausgebreitet zu haben. Ich hatte keine Augen für diese Schönheit. Ich hatte Hunger. Missmutig lief ich am kiesigen Ufer umher. Der See lockte. Mein Magen war leer. Mürrisch schwang ich mich auf und kreiste ziellos über dem See. Wo waren die Schatten? Wo waren die Forellen?

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