Читать книгу Opa, erzähl mir!. Aus dem Dialog zweier Generationen онлайн

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Es ist für mich als Enkel schön zu hören, dass der eigene Großvater, mit dem man schon seit jeher unter einem Dach wohnt, dermaßen zufrieden mit seinem Leben ist. Und ganz besonders schön ist es, dass ich an diesem Erfahrungsreichtum, den er in über neunzig Jahren auf dieser Erde gesammelt hat, teilhaben darf. Das ist ein Privileg ohnegleichen, weshalb in mir im Laufe der Jahre der Wunsch herangereift ist, all seine Geschichten zu hören und sie festzuhalten, damit nicht nur ich mich daran erfreuen kann und davon bereichert werde, sondern ebenso all jene, die gleichermaßen zu schätzen wissen, was das Leben einen Menschen im Laufe der Zeit alles lehren kann.

Aus diesem Grund habe ich beschlossen, diese Biografie zu verfassen, und Momente wie dieser, in denen Opa Arthur auf solch ergreifende Art von Zufriedenheit durchströmt ist, bieten sich bestens dafür an, Fragen zu stellen. Um sein Leben besser verstehen zu können. Und um mein Leben besser angehen zu können.

Während er also dankbar auf alle blickt, die an diesem Tisch sitzen, drängt sich mir eine Frage auf: „Du sprichst immer von Heimat, was genau verstehst du aber darunter? Was bedeutet Heimat für dich?“ Einige Augenblicke vergehen, Arthur denkt über die Frage nach. Kurz darauf hat er eine Antwort parat: „Über Heimat könnte ich dir viel erzählen – überhaupt könnte ich mit meinen Erlebnissen ein ganzes Buch füllen. Ich hatte als Kind nämlich keine richtige Heimat. Die wäre bei meiner leiblichen Mutter gewesen, allerdings hat sie mich nach zehn Tagen weggegeben, losgelassen, verschenkt. Deshalb ist Heimat für mich der Platz, an dem meine Familie ist, gleichwohl aber ein Ort, an dem ich mich wohlfühle, sowie ein Gefühl, das meine Erinnerungen beherbergt.“

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