Читать книгу Mit Märchen zum Glück онлайн
17 страница из 38
»Es liegt in der Natur der Sache«, antwortete er ruhig, »erst wenn ich oben war, weiß ich, ob es sich gelohnt hat.«
Und sie verstand. Ihr Lebensauftrag blieb das Hegen und Pflegen, auch wenn sie es nicht gewählt hatte. Er eroberte sich die Welt und machte sich bekannt. Dabei wurden beide alt. Alt, müde und grau.
Eines Tages brachte der Mann in seinem Hut ein Edelweiß nach Hause und pflanzte es in die Gartenmauer. Sie sah ihm in die Augen und sah, sie glänzten frei. Keine Bergspitze blinkte mehr in ihnen. Er war in sich zur Ruhe gekommen.
Jetzt saßen sie oft gemeinsam an der Quelle im Tal, und ihre Herzen schwangen ineinander. Mal zitterten sie traurig ob all der nicht gelebten Möglichkeiten, mal hüpften sie freudig ob all des wundervollen Lebensglücks.
Ihre Kinder hatten ihren Platz in der Welt gefunden. Die Freunde waren ihnen geblieben. Sie spürten sich eins mit der Natur und verweilten dankbar in ihr.
Die Ruhe der Berge hatte sich in dem Mann eingegraben, ja, er war selbst wie ein Berg geworden – voll innerer Kraft. Bei der Frau hatte sich das quirlige Murmeln ausgeprägt. So viel gab es zu erzählen. Jetzt konnte sie es mit ihm teilen.