Читать книгу Mit Märchen zum Glück онлайн

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Alle, die in die Zukunft schauen konnten, verließen das Land und die Zurückgebliebenen bauten Mauern um ihre Häuser und Gärten.

Tara aber stieg jeden Tag hinauf zum höchsten Turm und schaute über alle Lande, ob nicht von irgendwo Rettung käme. Manchmal schien ihr, als ob drüben – vom Hohenberg her – etwas winkte, aber es war nur die Flagge, die heftig hin- und herschlug.

Als Tara zur Frau gereift war, hielt Ottokar, der König des Nachbarreiches, um ihre Hand an und feierte Hochzeit mit ihr. Jetzt war sie Königin auf Schloss Hohenberg.

Aber sie wurde in König Ottokars Land nicht glücklich. Die Menschen dort arbeiteten immerzu, liefen mit ernsten Gesichtern umher und taten gewichtig. Keiner genoss sein Leben, jeder erzählte nur von den Aufgaben, die noch erledigt werden müssten. Dabei waren die Häuser und Straßen prächtig, und die Gärten blühten bis in den Winter. Doch niemand schien sich daran zu freuen. Immer wieder spähte Tara über die Berge in ihr Echsental und sah, wie es von Tag zu Tag düsterer und kahler wurde. Der Kummer kroch ihr ins Herz und raubte ihr den Schlaf. Ihr Gemahl konnte die Trauer nicht verstehen und wurde zunehmend ärgerlich: »Genügt dir denn mein Reich nicht?«, warf er ihr entgegen. »Hast du denn bei mir nicht alles was du brauchst?«


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