Читать книгу Fürstenkinder Box 2 – Adelsroman. E-Book 6-10 онлайн

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Weiter ging es nicht. Da setzte eine weiche, glockenhelle, schwingende Stimme ein:

»Stock und Hut, steh’n ihm gut, er ist frohgemut! Doch die Mutti weint so sehr, hat ja nun kein Kläuschen mehr, da besinnt sich das Kind, kehrt zurück geschwind!«

Die köstliche Stimme sprengte alle Wände, drang hinaus – und das einfache, schlichte Kinderliedchen wurde eine einzige, jubelnde Fanfare des Lebens, der Freude. Als wenn eine ungeheure Flut, gleich einer Naturgewalt, jeden Damm sprengte, so hatte das kleine Liedchen den Riegel des Nichterinnerns gesprengt. Ein Lied nach dem anderen stieg empor, es war wie ein Rausch. Sie mußte einfach singen. Aber noch wußte sie nicht, wer sie war.

Sie merkte nicht, daß vor ihrem Fenster im Park, vor ihrem Zimmer auf dem Flur die Menschen standen und andächtig lauschten. Einige flüsterten nur:

»Ein Engel, so kann nur ein Engel singen!«

»Nein«, sagte ein junger Arzt, »so kann nur Marisa del Vana singen!«

*

Auch Professor Gundler hatte sie gehört, diese beglückende, zauberhafte Stimme der Marisa del Vana.


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