Читать книгу Katharina die Große. Legitimation durch Reform und Expansion онлайн

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»Während meiner kurzen Herrschaft in Russland hat mich die Erfahrung gelehrt, dass meine Fähigkeiten der Aufgabe nicht entsprachen. Dass ich nicht geeignet war, als Autokrat zu regieren, auch von jeder anderen Position hätte ich den russischen Staat nicht regieren können. Und so wurde mir sogar bewusst, dass Veränderungen, die ich vorgenommen hatte, den Staat in den kompletten Ruin und ewige Verdammnis hätten führen können.«26

Der entthronte Kaiser wurde in Ropscha, einem kleineren Landsitz in der Nähe von Peterhof interniert und von Aleksej Orlov bewacht. Von dort aus erreichten Katharina, die wohl plante, ihn wie Ivan VI. in der Festung Schlüsselburg zu inhaftieren, am 6. Juli drei Briefe von Aleksej Orlov. In ihnen schilderte dieser zerknirscht, dass es zu einem Handgemenge gekommen sei, in dem Peter III. getötet worden sei. Er und seine Mitstreiter würden die Bestrafung der Kaiserin erwarten. In jüngster Zeit ist einmal mehr der Inhalt und überhaupt die Echtheit jenes Briefes, in dem dieses Handgemenge explizit geschildert wird, bestritten worden. In der Tat liegt er nur in einer Kopie Fedor Rostopčins vom Beginn des 19. Jahrhunderts vor. Die Gerüchte um einen natürlichen Tod durch eine Herzinsuffizienz infolge eines maßlosen Lebenswandels konkurrieren somit bis heute mit der Annahme eines unabsichtlichen Totschlags oder Mordes.27

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