Читать книгу Katharina die Große. Legitimation durch Reform und Expansion онлайн

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In der folgenden Woche reihte sich eine Festlichkeit an die andere: Am Montag wurden die weniger bedeutenden Höflinge im Facettenpalast empfangen, das diplomatische Korps brachte seine Glückwünsche dar und die Kaiserin demonstrierte ihre Volkstümlichkeit, indem sie auf dem Kathedralenplatz ein Volksfest ausrichten ließ. Ochsen drehten sich am Spieß, roter und weißer Wein sprudelte aus eigens errichteten Fontänen und mehrfach zeigte sich die Kaiserin dem Volk. Am Dienstag folgte der Empfang des russischen und deutschbaltischen Adels sowie der Gardeoffiziere, ihrer loyalen Parteigänger.

Am Donnerstag empfing sie Deputierte der 1755 gegründeten Moskauer Universität, welche sie mit panegyrischen Oden bereits zu diesem Zeitpunkt als weiseste Mutter des Vaterlandes verherrlichten. Schmeichelei und die Formulierung von Erwartungen an ihre Herrschaft gingen hier Hand in Hand. Abordnungen der Kaufmannschaft schlossen sich an.

Am Freitag schließlich waren Vertreter der Armenier, Tataren, Kalmücken, der Kosaken von der Wolga, vom Don und vom Jaik geladen, um ihr zu huldigen. Beinahe alle gesellschaftlichen Schichten, alle Ethnien des russischen Vielvölkerreiches machten der gekrönten Kaiserin ihre Aufwartung im Facettenpalast – nur den städtischen Unterschichten und den Bauern war es nicht vergönnt, zur Kaiserin vorgelassen zu werden. Sie mussten mit dem Anblick Katharinas auf der Paradetreppe vorliebnehmen. Nach weiteren Bällen und Abendessen folgte genau eine Woche nach dem Krönungssonntag ein Abschlussfeuerwerk.

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