Читать книгу Katharina die Große. Legitimation durch Reform und Expansion онлайн

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Als sie 1796 starb, schrieb ein Zeitgenosse vielsagend, dass Katharina ›der Große‹ gestorben sei.8 Er zollte damit einer Regierung Tribut, deren Mittel und Strategien all jene Elemente aufwiesen, die Erfolg versprachen – und jene waren männlich konnotiert. Zugleich setzte mit dem Tod Katharinas ein Nachleben ein, das die öffentliche Wahrnehmung bis heute prägt und in dem Sensationslust und Kolportage die Frage nach ihrem politischen Handeln im klassischen Sinne oft in den Hintergrund treten ließen. Ihre Affären, ihre Favoriten, die in der europäischen Öffentlichkeit diskutierte Libertinage bei Hofe9 und nicht zuletzt die Ermordung ihres Gatten Peter haben Generationen immer wieder neu fasziniert, sodass diese Elemente der Biografie nicht selten aus dem politischen Kontext gelöst wurden.10 Durch ihre freie, unkonventionelle Lebensweise hat Katharina als Person immer fasziniert. Auch diese Elemente hatten in jedem Falle eine politische Qualität und interessieren in dieser Sicht, wenngleich sie nicht im Zentrum stehen, auch im vorliegenden Buch.11

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