Читать книгу Katharina die Große. Legitimation durch Reform und Expansion онлайн

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Dieses Reich erstreckte sich um die Mitte des 18. Jahrhunderts von der Ostsee bis an den Pazifik. Peter I. hatte Livland, Estland und Ingermanland im Großen Nordischen Krieg (1700–1721) von Schweden gewonnen. St. Petersburg, 1703 gegründet, hatte dem bis dahin führenden Hafen am Weißen Meer, Archangel’sk, schon in den ersten Jahren seiner Existenz den Rang abgelaufen. Im Osten des Reiches war die Eroberung Sibiriens bereits im 17. Jahrhundert erfolgt: 1639 erreichte man bereits das Ochotskische Meer, 1689 und 1727 wurden mit den Verträgen von Nerčinsk bzw. Kjachta erste Verträge mit der Ching-Dynastie Chinas geschlossen. Scharfgezogene Grenzen zum Mandschureich bedeutete dies freilich nicht.2 Sibirien und der Ferne Osten waren extrem dünn besiedelt. In Westsibirien etwa gab es breite Übergangszonen zu Ethnien, die nomadisch lebten, Kasachen, Kirgisen und andere. Auch im Süden des europäischen Russlands existierten keine festen Grenzen. Während man an den Mündungen von Wolga und Don mit Astrachan und Azov Festungen hatte, war das ›wilde Feld‹ (dikoe pole) zu den Krimtataren und mit dem autonomen Kosakenhetmanat der sogenannten linksufrigen Ukraine von einer ebensolchen breiten Übergangszone geprägt.3

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