Читать книгу Katharina die Große. Legitimation durch Reform und Expansion онлайн

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Es ging ihr um Legitimation und Legitimität durch gute Herrschaft. Diese wurden befördert durch das öffentlichkeitswirksame Reden und Handeln. Hinzu traten das Implementieren und die Umsetzung von Reformen einer Herrscherin, die bereit war, oder es doch zumindest so postulierte, sich selbst an das Recht zu binden. Und es ging bei ihrem Handeln in den Kategorien des internationalen Prestiges auch um Geltung durch Expansion.

Katharina II. war nicht die erste Kaiserin von Russland. Peter I. hatte seine Frau Katharina I. nicht nur zur Kaiserin krönen lassen und selbst 1722 den Imperatortitel angenommen, um die von ihm beanspruchte Bedeutung zu unterstreichen; seine Frau folgte ihm in Amt und Titel nach.19 Kaiserin Anna, Peters Nichte, regierte Russland zehn Jahre, Elisabeth, Peters Tochter, regierte Russland 20 Jahre.20 Weibliche Herrschaft war also ein der Untertanenschaft des Imperiums wie den europäischen Mächten vertrautes Phänomen und wurde weder in Russland noch an den europäischen Höfen in Zweifel gezogen. Auch der legitimatorische Bezug auf Peter I., den Katharina immer wieder suchte, war insbesondere von Elisabeth ubiquitär genutzt worden.

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