Читать книгу Katharina die Große. Legitimation durch Reform und Expansion онлайн

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In jedem Fall steht dieses Buch auf den Schultern von Riesen. Nach wie vor ist Isabel de Madariagas Russia in the Age of Catherine the Great15 in der Verbindung von biografischem Ansatz und Zeitpanorama unübertroffen. Dies gilt sowohl für die Detailliertheit der Darstellung als auch für den umfassenden Zugriff. Andere Autoren wie John T. Alexander und Simon Dixon betonten eher die Herrscherin in ihren persönlichen Beziehungen und ihrer höfischen Umwelt – Themen, die auch im postsowjetischen Umfeld neue Konjunkturen erlebten und erleben.16 Jüngst fügte Francine-Dominique Liechtenhan durch die Nutzung päpstlicher Archive neue Sichtweisen hinzu.17

Feststeht, dass jede Generation von Katharina II. und ihrer Herrschaft neu fasziniert ist, sie aber anders liest und deutet.18 Kategorien historischer Größe verändern sich; das Russische Imperium wird gerade am Beginn des 21. Jahrhunderts neu konzeptualisiert und natürlich auch immer aus der jeweiligen Gegenwart heraus verstanden. Ich folge hier einem Ansatz, der die Kulturgeschichte des Politischen mit einer Gesellschaftsgeschichte Russlands zusammenbringt und dabei die Perspektive der Herrscherin in den Mittelpunkt stellt. Diese speiste sich im Falle Katharinas aus einem sich über Jahrzehnte hinweg entwickelnden Koordinatensystem, das sich schon in ihrer Großfürstenzeit ausprägte und erst recht in ihrer Regierung fortentwickelte.

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