Читать книгу Drecksarbeit. Geschichten aus dem Maschinenraum unseres bequemen Lebens онлайн

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Wer über die Textilindustrie spricht, denkt ja normalerweise an Nähereien. Die Bilder von Sweatshops, in denen Frauen in langen Reihen an Nähmaschinen sitzen, gingen spätestens 2013 um die Welt, als in Bangladesch die Textilfabrik Rana Plaza einstürzte. Mehr als elfhundert Arbeiterinnen und Arbeiter kamen in den Trümmern um, mehr als zweitausend wurden verletzt. Sie hatten in dem achtstöckigen Betonklotz für diverse europäische Billigmarken Klamotten genäht.

IN DIESER WELT DER SUB-SUB-SUB-UNTERNEHMER, DER KLEINLIEFERANTEN UND HINTERHOF-FABRIKEN, SIEHT MAN THEMEN WIE ARBEITS- ODER UMWELTSCHUTZ IMMER NOCH LOCKER. UND GENAU HIER WOLLTEN WIR HIN: IN DEN TOTEN WINKEL DER GLOBALISIERUNG.

Solche Großfabriken beliefern entsprechend große Auftraggeber. Einige der Letzteren haben seit der Katastrophe versprochen, mehr auf Sicherheit zu achten. Seither führen Marken wie KiK oder Tchibo immer wieder westliche Journalistinnen und Influencer durch aufgeräumte Vorzeigefabriken und zeigen stolz, dass es jetzt sogar Feuerlöscher und Fluchttreppen gibt. Das ist natürlich alles nicht schlecht. Aber diese Show wollten wir uns sparen.


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