Читать книгу Drecksarbeit. Geschichten aus dem Maschinenraum unseres bequemen Lebens онлайн

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Denn die Großfabriken mit den riesigen Chargen sind nicht mehr das Hauptproblem. Dort ist das Augenmerk von Kunden und Presse inzwischen so sensibilisiert, dass die meisten Hersteller auf die Regeln achten. Ausgebeutet werden Arbeiterinnen und Arbeiter natürlich immer noch. Nur passiert das Insidern zufolge eher in den kleineren Fabriken; wo nicht die großen Player, sondern die Mittelständler produzieren lassen. Die wenigen Vorzeigefabriken, die sich die teuren Werksprüfungen leisten können, mit denen sich die westlichen Konzerne absichern wollen, haben viel zu wenig Kapazitäten. Also lagern sie Teile ihrer Produktion aus in Schwester- oder Tochterbetriebe, in die sich kein Kontrolleur je verirrt. In dieser Welt der Sub-Sub-Subunternehmer, der Kleinlieferanten und Hinterhof-Fabriken, ist Arbeits- oder Umweltschutz immer noch kein Thema. Und genau hier wollten wir hin: in den toten Winkel der Globalisierung.

IN KALKUTTA SAH ICH HOCHZEITSPAARE AUF VERGOLDETEN PFERDEKUTSCHEN, ABGEMAGERTE STRASSENKINDER AUF DER SUCHE NACH ESSEN, PRIVATHELIKOPTER, DIE AUF WOHNHÄUSERN LANDETEN UND MENSCHEN, DIE SICH ZUM STERBEN AN DEN STRASSENRAND GELEGT HATTEN.


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