Читать книгу Katholisch und Queer. Eine Einladung zum Hinsehen, Verstehen und Handeln онлайн

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Im August 2000 war ich begeistert von der Queergemeinde in Münster und suchte bald darauf Mitstreiter für ein Projekt in München. Nach einigem Anklopfen wurde ich fündig, und so bereiteten wir 2001/02 vor, was im März 2002 zum ersten queerGottesdienst in München führte.

Dass anfangs um die 60 Leute, größtenteils schwule Männer, monatlich an den Stadtrand pilgerten, um an einer Abendmesse teilzunehmen, obwohl uns die Möglichkeiten fehlten, sie groß zu bewerben, war überaus ermutigend. Daneben war für mich die Erfahrung sehr wertvoll, wie die Kirchenleitung mit dem Thema umging. Statt Verboten gab es Gespräche mit Vertretern der Bistumsleitung, die ohne diesen konkreten Anlass wohl mit mir und mit uns nie stattgefunden hätten. Ich persönlich habe da eine Wertschätzung erlebt, die manches von der erlittenen Geringschätzung kompensiert hat.

Als nach sieben Jahren der queerGottesdienst infolge des räumlichen Zusammenlegens mit einer homophoben Nachbargemeinde aus dem Stadtteil vertrieben wurde, erlebten wir den Umzug in die Innenstadt als eine Aufwertung unseres Projekts. Die Gastfreundschaft in St. Paul und die „Approbation“ des Namens queerGottesdienst sind weitere Schritte zur Integration von LSBTI-Menschen in der Kirche.


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