Читать книгу Erinnerungswürdig. Prägende Persönlichkeiten der Salzburger Geschichte онлайн

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In einer Zeit, da die Gebirge von den Menschen nicht nur als unwirtliche Gegend, sondern auch als Sitz von verwunschenen Seelen und bösen Geistern betrachtet werden, beginnt Thurwieser die Alpen planmäßig zu ersteigen und zu erforschen. So wird er zum Erstbesteiger des Hochkönigs über die Übergossene Alm zum Gipfel (1826), des Ankogels, des Dachsteins (1834) und der Watzmann-Südspitze sowie Drittbesteiger des Ortlers (1838). Eine der Ortlerspitzen trägt seither den Namen Thurwieser-Spitze. Das Gasteinertal, das Zillertal und die Berge des Berchtesgadener Landes sowie der Tiroler Alpen und die Dolomiten sind seine bevorzugten alpinistischen Ziele.

Dabei trägt der kleingewachsene Theologe immer seine barometrischen Geräte mit. Nur wenn er steile Felsen erklettern muss, legt er seinen blauen Frack ab, der ihm auch bei Übernachtungen im Gelände als Wärme- und Wetterschutz dient. Bei seinen Touren trägt er als Nahrungsmittel gebackene Zwetschken und hartgesottene Eier mit, von denen er sogar ein Dutzend auf einmal verzehren kann. Zum Schutz gegen die Sonnenbestrahlung hängt ein grüner Schleier von seinem Filzhut herab. Wegen seiner sonderbaren Erscheinung jagt er den Sennen auf den Almen, die noch keine Touristen zu sehen bekommen haben, Furcht ein. Bei seinen Gipfelbesteigungen lässt er zumeist selbst gefertigte Feuerwerkskörper und Knallfrösche explodieren, was ihm den Ruf eines Hexers oder Zauberers einträgt.

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