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Zur Bedeutung Mayburgers als Maler muss gesagt werden, dass er keine revolutionären Wege beschritten und auch nicht an den Aufbrüchen der Sechziger- und Neunzigerjahre des 19. Jahrhunderts (Realismus und Impressionismus) teilgenommen hat, sondern der Tradition der romantischen Landschaftsmalerei verhaftet blieb. Auch der Pleinair-Malerei (Malen in der freien Natur bei normalen Licht- und Schattenverhältnissen) konnte er nichts abgewinnen. Damit ist er in der Kunstgeschichte von geringerer Bedeutung. Doch seine Veduten aus dem Salzburger Land werden auch heute noch sehr geschätzt und gehütet. Und seine Gründung des Stadtverschönerungsvereins kann als bahnbrechende politische Leistung gesehen werden.

POLLAK

1833–1921

Salzburgs erster Jude

Das Porträt Albert Pollaks mit dem grünen Wams und dem Gamsbart auf dem Hut lässt vermuten, dass es sich um einen Jäger aus einem der Salzburger Gebirgsgaue handelt. Wenn da nicht der gelbe Judenstern auf der Joppe zu sehen wäre. Tatsächlich handelt es sich bei dem Abgebildeten um den ersten Juden im Bundesland Salzburg. Denn im Jahr 1498 waren unter dem Fürsterzbischof Leonhard von Keutschach im Erzstift Salzburg alle Juden mit einem Aufenthaltsverbot belegt worden. Als Salzburg nach mehrfachem Besitzwechsel 1816 endgültig zu Österreich kommt, bleiben die bayerischen Judengesetze jedoch weiterhin in Kraft. Juden dürfen Salzburg nur unter Aufsicht eines Polizisten betreten und müssen die Landeshauptstadt spätestens nach einer Stunde verlassen. Erst mit dem Staatsgrundgesetz von 1867 werden alle konfessionell begründeten Aufenthaltsverbote beseitigt.

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