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Albert Pollak legt die Basis für den Zuzug weiterer Familienmitglieder aus dem zu Ungarn gehörenden Mattersdorf und damit zum Anwachsen der jüdischen Gemeinde in Salzburg. Rund 50 jüdische Familien erhalten so das Heimatrecht der Stadt Salzburg. Von der Sozialstruktur gehören diese vorwiegend der Berufsgruppe der Trödler an. Nur Ignaz Glaser übernimmt 1881 die Konkursmasse der Bürmooser Glasfabrik, wodurch der Flachgauer Ort wirtschaftlich aufblüht. So wird Albert Pollak der Begründer der jüdischen Gemeinde in Salzburg. 1893 erhalten die Juden einen eigenen Friedhof und 1901 eine Synagoge in der Lasserstraße. In der k. u. k. Habsburgermonarchie erhält Pollak sogar den Titel „Kaiserlicher Rat“ verliehen.

Der politische Antisemitismus erreicht, von Wien ausgehend, in zwei Wellen das Bundesland Salzburg. Zunächst verfestigt er sich im großbäuerlichen Bereich. Im Jahr 1886 durchdringt er auch die kleinbürgerlichen Schichten der Bevölkerung. Beide Wellen entspringen der antisemitischen Bewegung des niederösterreichischen Reichsratsabgeordneten Georg Ritter von Schönerer. Dieser erhält in Salzburg vor allem Unterstützung durch den Juristen Dr. Julius Sylvester und den Verein der „Salzburger Studenten in Wien“.

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