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Schmidtmann beauftragt nun den in Salzburg mittlerweile äußerst gefragten Architekten Wessicken und den Baumeister Jakob Ceconi, den Ansitz im Stil einer überdimensionierten Gründerzeitvilla umzubauen.

Dieses in einem großen Park gelegene Schloss wird allerdings in den Siebzigerjahren des 20. Jahrhunderts durch touristische Apartementhäuser völlig zugebaut. In den Achtziger- und Neunzigerjahren des 19. Jahrhunderts wird Josef Wessicken zum Gestalter des mondänen Weltkurortes Bad Gastein, das lange Zeit als das „Monte Carlo der Alpen“ oder als „Wolkenkratzerdorf in den Bergen“ gekrönte Häupter und berühmte Künstler sowie das reiche Wiener Bürgertum zu den heilenden Thermalquellen anlockt. Wessicken wird in Zusammenarbeit mit dem Salzburger Bauunternehmer Angelo Comini zum prägenden Gestalter der Hoteltürme und privaten Villen rund um den berühmten Wasserfall. Comini ist ursprünglich ein Schüler Wessickens, der dessen handwerkliche Qualitäten beim Bau des Schlosses Fischhorn kennengelernt hatte. Der aus dem Friaul stammende Comini kann sich mehr als 40 Jahre als bevorzugter Baumeister Bad Gasteins etablieren und beschäftigt in der Glanzzeit des Baugeschehens bis zu 400 friulanische Maurer. Die Kombination von wildromantischer alpiner Naturkulisse mit modernsten Hotelbauten ist der Grund für die touristische Faszination des Kurortes. In den Jahren 1880 bis zum Beginn des Ersten Weltkrieges prägen die Arbeiten des Zweigespanns Wessicken-Comini das historistische Antlitz Bad Gasteins, eine Form der „Dekorationsarchitektur“ im Stil der Gründerzeit.

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