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Josef Wessicken wird als ältestes von acht Kindern des gleichnamigen Salzburger Tischlermeisters in der Salzburger Griesgasse geboren. Die Familie entstammt einer westfälischen Tischlerdynastie. Nach der Ausbildung im Realgymnasium absolviert er noch eine Tischlerlehre im väterlichen Betrieb und besucht anschließend die Modellier- und Zeichenschule München. Schließlich studiert er an der Wiener Akademie der bildenden Künste bei den Professoren August Sicard von Sicardsburg und Eduard van der Nüll, den beiden Erbauern der Wiener Staatsoper. Erstmals kommt er für einen zweiwöchigen Ferienaufenthalt zwischen 27. August und 5. September 1859 nach Bad Gastein, wo sein Onkel Alois als Pfarrer tätig ist. Der Wiener Dombaumeister Friedrich von Schmidt nimmt ihn nach Studienabschluss unter seine Fittiche und beschäftigt ihn bei der Planung des fürsterzbischöflichen Liechtenstein’schen Schlosses Fischhorn in Bruck.

Von der topografischen Position an der Schnittstelle zwischen dem Zeller Becken und dem Salzachtal ist Schloss Fischhorn nicht als eine Burg im Sinne einer Befestigungsanlage konzipiert, sondern seit jeher als Schloss. Erstmals gibt es eine urkundliche Erwähnung eines Ulricus de Vischarn um 1233, im Jahr 1273 sodann eine Beurkundung von „Vischarn“ durch den Bischof Heinrich von Chiemsee. Im Bauernkrieg von 1525/26 wird das Schloss von den aufständischen Bauern angezündet. 1859 gelangt es im Versteigerungswege an den Postmeister Embacher von Taxenbach, bis es schließlich von Sophie Fürstin Löwenstein, einer geborenen Prinzessin Liechtenstein angekauft wird. Sie ist es auch, die den Wiener Dombaumeister von St. Stefan, Friedrich von Schmidt, beauftragt, das Schloss im neugotischen Stil umzubauen. Schmidt holt sich den Architekten Josef Wessicken, der die Detailpläne anfertigt und später auch das Ökonomiegebäude nördlich des Schlosses errichtet. Im September 1862 beginnt Wessicken mit der Bestandsaufnahme des Schlosses und den Vermessungen.

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