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Plaudern in der lauen Nacht,
Bis der Morgenstern erwacht! –
Der Dichter (II)
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So viele Quellen von den Bergen rauschen,
Die brechen zornig aus der Felsenhalle,
Die andern plaudern in melod'schem Falle
Mit Nymphen, die im Grün vertraulich lauschen.
Doch wie sie irrend auch die Bahn vertauschen,
Sie treffen endlich doch zusammen alle,
Ein Strom, mit brüderlicher Wogen Schwalle
Erfrischend durch das schöne Land zu rauschen.
An Burgen, die vom Felsen einsam grollen,
Aus Waldesdunkel, zwischen Rebenhügeln
Vorübergleitend in die duft'ge Ferne,
Entwandelt er zum Meer, dem wundervollen,
Wo träumend sich die sel'gen Inseln spiegeln
Und auf den Fluten ruhn die ew'gen Sterne.
Der Dichter (III)
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So eitel künstlich haben sie verwoben
Die Kunst, die selber sie nicht gläubig achten,
Daß sie die Sünd in diese Unschuld brachten:
Wer unterscheidet, was noch stammt von oben?
Doch wer mag würdig jene Reinen loben,
Die in der Zeit hochmüt'gem Trieb und Trachten
Die heil'ge Flamme treu in sich bewachten,