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Verschlafnes Kind, nimm dich in acht!

Der Freund

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Wer auf den Wogen schliefe,

Ein sanft gewiegtes Kind,

Kennt nicht des Lebens Tiefe,

Vor süßem Träumen blind.

Doch wen die Stürme fassen

Zu wildem Tanz und Fest,

Wen hoch auf dunklen Straßen

Die falsche Welt verläßt:

Der lernt sich wacker rühren,

Durch Nacht und Klippen hin

Lernt der das Steuer führen

Mit sichrem, ernstem Sinn.

Der ist vom echten Kerne,

Erprobt zu Lust und Pein,

Der glaubt an Gott und Sterne,

Der soll mein Schiffmann sein!

Der Friedensbote

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Schlaf ein, mein Liebchen, schlaf ein,

Leis durch die Blumen am Gitter

Säuselt des Laubes Gezitter,

Rauschen die Quellen herein;

Gesenkt auf den schneeweißen Arm,

Schlaf ein, mein Liebchen, schlaf ein,

Wie atmest du lieblich und warm!

Aus dem Kriege kommen wir heim;

In stürmischer Nacht und Regen,

Wenn ich auf der Lauer gelegen,

Wie dachte ich dorten dein!

Gott stand in der Not uns bei,

Nun droben, bei Mondenschein,

Schlaf ruhig, das Land ist ja frei!

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