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Der frohe Wandersmann

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Wem Gott will rechte Gunst erweisen,

Den schickt er in die weite Welt;

Dem will er seine Wunder weisen

In Berg und Wald und Strom und Feld.

Die Trägen, die zu Hause liegen,

Erquicket nicht das Morgenrot,

Sie wissen nur von Kinderwiegen,

Von Sorgen, Last und Not um Brot.

Die Bächlein von den Bergen springen,

Die Lerchen schwirren hoch vor Lust,

Was sollt ich nicht mit ihnen singen

Aus voller Kehl und frischer Brust?

Den lieben Gott lass ich nur walten;

Der Bächlein, Lerchen, Wald und Feld

Und Erd und Himmel will erhalten,

Hat auch mein Sach aufs best bestellt!

Der Fromme

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Es saß ein Kind gebunden und gefangen,

Wo vor der Menschen eitlem Tun und Schallen

Der Vorzeit Wunderlaute trüb verhallen;

Der alten Heimat dacht es voll Verlangen.

Da sieht es draußen Ströme, hell ergangen,

Durch zaubrisch Land viel Pilger, Sänger wallen,

Kühl rauscht der Wald, die lust'gen Hörner schallen,

Aurora scheint, so weit die Blicke langen. –

O laß die Sehnsucht ganz dein Herz durchdringen!

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