Читать книгу Mythen, Macht + Menschen durchschaut!. Gegen Populismus und andere Eseleien; Kommentare 2013-1984 онлайн
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Tomas Sedlacek, tschechischer Ökonomieprofessor, einem breiteren Publikum seit 2012 bekannt durch sein Buch »Die Ökonomie von Gut und Böse«, schrieb darin: »Wir müssen das generelle Ziel der Wirtschaftspolitik ändern – statt MaxGDP muss es MinDebt heißen, statt Maximierung des BIP Minimierung der Schulden.« Das unumstrittene Mantra unserer Generation war »MaxGrowth (Maximierung des Wachstums um jeden Preis, Schulden, Überhitzung, Arbeitsüberlastung)«. Das heißt wohl, dass wir uns alle vernünftigere Ziele setzen sollten. Am Fuße des Monte Verità in Ascona führten drei große Denker im Frühling 2013 ein Gespräch zu Utopien. Sedlacek, einer der Teilnehmer (neben John Gray und Nassim Nicholas Taleb): »Wir müssen nicht den Menschen ändern, sondern die ökonomischen Theorien, die sein Verhalten angeblich abbilden, es in Wahrheit jedoch konditionieren. Die Ökonomie ist zu einem Fetisch geworden. Die Utopie von heute ist ständiges Wachstum. Das ständige Wachstum hat mittlerweile die Züge eines religiösen Glaubens angenommen« (Schweizer Monat, Ausgabe 1008).