Читать книгу Kunst des Lebens, Kunst des Sterbens. Wie wir den Traum von Ich und Welt mit Achtsamkeit, Mitempfinden und offenem Gewahrsein meistern und befreiende Luzidität erlangen können онлайн

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Man will ihre Lektion nicht mehr lernen, stellen sie doch das vertraute Leben und das Streben nach weltlichen Zielen infrage. Es nimmt also nicht wunder, dass viele von dieser Leistungsgesellschaft geprägten Menschen, die sich mit deren Werten identifiziert und keine andere Perspektive kennengelernt haben, nun sogar die letzte Phase ihres Lebens, in der die wohlvertraute Identifikation mit dem Körper und mit den angestrebten Zielen fragwürdig und brüchig wird und in der man Vergänglichkeit, den Verfall der Kräfte und den immanenten Tod nicht mehr verdrängen kann, als ihrer unwürdig und mit ihrem Stolz nicht vereinbar finden. Viele fordern nun ein Recht darauf, sich selbst vergiften zu dürfen. Warum gerade heute, so könnte man fragen, wo die Medizin so weit fortgeschritten ist, dass sie viele Leben künstlich verlängern kann, die eigentlich bald enden würden? Die Realität ist, dass sie in der »Konsumgesellschaft« zumeist niemand mehr haben, der sie wertschätzt und der sagt, dass er sie noch braucht.

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