Читать книгу Kunst des Lebens, Kunst des Sterbens. Wie wir den Traum von Ich und Welt mit Achtsamkeit, Mitempfinden und offenem Gewahrsein meistern und befreiende Luzidität erlangen können онлайн

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Ihre große Übereinstimmung erweist das Erleben des »Exitus« als eine Urerfahrung des Menschen, die ihre Entsprechung im »Introitus« der Geburt hat. Und dass wir bei beiden durch einen Tunnel gehen, ist nicht die einzige Ähnlichkeit.

Mögen manche Mediziner ihrem Glaubenssystem entsprechend auch versuchen, diese außergewöhnlichen und übersinnlichen Erfahrungen auf körperchemische Prozesse zu reduzieren, dass solch tiefgreifende Metanoia in einer Nahtoderfahrung möglich ist und geschieht, dass eine kurze Begegnung mit dem, was in den Tibetischen Totenbüchern »das klare Licht der Wirklichkeit« genannt wird, ein unvergessliches, intuitives Erkennen des Sinns des Lebens ermöglichen kann, das so tief ist, dass der Mensch gleichsam wie aus einem Erleuchtungserlebnis als ein Verwandelter und ganz auf das Heilsame hin orientiert hervorgeht, ist eigentlich das Erstaunlichste und Überzeugendste daran.

Der Körper liegt in Narkose und schwer verletzt im Bett, doch der Erlebende erfährt außerhalb des Körpers einen Frieden, ein Wohlbefinden, eine höhere Luzidität und mitfühlende Weisheit, die ihm in seinem Körper und Gehirn im normalen Wachzustand nicht zugänglich waren. Er verfügt in seinem feinstofflichen Körper außerdem über übersinnliche Fähigkeiten wie Gedankenlesen und ein panoramisches Gewahrsein, das Situationen wie den Operationssaal oder den Unfallort sehr genau wahrnimmt und sich detailliert an sie erinnert.

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