Читать книгу Kunst des Lebens, Kunst des Sterbens. Wie wir den Traum von Ich und Welt mit Achtsamkeit, Mitempfinden und offenem Gewahrsein meistern und befreiende Luzidität erlangen können онлайн

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Wenn wir die uns gegebene Freizeit und Ruhezeit ab jetzt weniger für unnötige Unterhaltungen, Gedanken und Tätigkeiten verschwenden, sondern für die Geistesschulung nutzen, so können wir unserem Geist eine entschieden heilsame Richtung geben und uns in der Dzogchen-­Meditation des von allen Konzepten freien, gelassenen Ruhens in der Natur des Geistes üben. Diese Übung ist völlig unkompliziert, weil es eigentlich dabei nichts zu tun gibt, aber den meisten Menschen, die an ständiges Tätigsein gewöhnt sind, fällt genau das heutzutage am schwer­sten. Aus diesem Grund ist es vorteilhaft, sich zuerst in der Sammlung des Geistes auf ein einziges Objekt, zum Beispiel auf das A, zu üben. Ruhen wir unabgelenkt im A, so fällt auch dieser Gedanke weg, und wir ruhen im ungeborenen Zustand des Geistes. Wir können am Anfang unserer Meditationssitzungen für einige lange Ausatmungen den Ton A singen. Alle Konzepte lösen sich dabei auf und Körper und Geist entspannen sich. Dann ruhen wir einfach, den Blick vor uns auf den leeren Raum gerichtet im natürlichen Zustand – ohne etwas von dem, was spontan aufsteigt oder erscheint, festzuhalten oder abzuweisen. Das ist alles. Das ist die grundlegende Einübung völliger Gelassenheit und damit völliger geistiger Freiheit.

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