Читать книгу Kunst des Lebens, Kunst des Sterbens. Wie wir den Traum von Ich und Welt mit Achtsamkeit, Mitempfinden und offenem Gewahrsein meistern und befreiende Luzidität erlangen können онлайн

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Deswegen ist es mit dem Sterben ähnlich wie mit dem Schlaf – dem kleinen Bruder des Todes –: Wir legen uns hin, aber wir wissen nicht, was wir im Traum erleben und denken werden; und die Chance, dass wir das, was wir träumen, als unsere eigene Vision, als unsere eigenen Gedanken erkennen, ist äußerst gering, es sei denn, wir haben die Fähigkeit der Luzidität im Traum entwickelt. Einer kürzlich durchgeführten Befragung zufolge erinnern sich die meisten Menschen einmal pro Woche an einen Traum, und luzide Träume sind ein äußerst seltenes Erlebnis.

Nun ist aus der Traumforschung gut bekannt, dass jeder, der sich darum bemüht und es sich fest vornimmt, sich immer häufiger und lückenloser an seine Träume erinnern und im luziden Bewusstsein, dass er gerade träumt, erfahren kann. Wenn Luzidität den Traumzustand durchdringt, weiß man, dass das Erlebte keine eigenständige Wirklichkeit hat und dass es eigentlich ganz von uns abhängt, was wir erleben. Mit dieser Erkenntnis erlangen wir potenziell die Freiheit, den Trauminhalt spielerisch zu verändern; und mit präziser und konsequent fortgeführter Übung kann man im Traumzustand dieselbe Luzidität und Willensfreiheit erlangen wie im Wachzustand.

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