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Ich weiß nicht mehr, wie es mir gelang, alles zu erklären, ohne zu erzählen, was wirklich passiert war. Es hätte auch keinen Sinn gehabt. Sie hätten mir doch nicht geglaubt. Außerdem durfte ich auch nichts erzählen. Aber sowohl meine Mutter als auch mein Vater wollten unbedingt meinen „neuen Freund“, diesen Raymond Schröder kennen lernen. Aber zum Glück vergaßen sie es irgendwann wieder. Sie hatten genug andere Probleme, die Firma meines Vaters ging mehrmals beinahe in Konkurs und meine Mutter hatte jede Menge Sorgen in der Schule mit Kürzungen, unmöglichen Einsparungen und hoffnungslos verwässerten Lehrplänen, wie sie sich ausdrückte.

Und dann klingelte eines Abends im April das Telefon. Glücklicherweise war ich allein zu Hause, Mutter war bei einem Kurs und Vater arbeitete mal wieder länger.

„Hallo, Kevin, ich bin’s ...“

Und es gab überhaupt keinen Zweifel, wer ich war.

Das Gespräch verlief genau wie alle Gespräche, die ich mit Lena am Telefon führte. Wenn ihre Stimme so nah war und sich direkt in mein Ohr schlich, war es, als ob sie ganz in mich hineinkriechen würde, und da kam ich ganz durcheinander, fing an zu stottern, wurde rot, verhaspelte mich und bekam Frösche in den Hals und einen leicht surrenden Schwindel. Und alles zusammen führte dazu, dass ich nicht richtig hörte, was sie sagte, ich begriff den Zusammenhang irgendwie nicht, oder wie man das ausdrücken soll.

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