Читать книгу Steff онлайн

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Er löste die dünnen Lederriemen von der Schulter, nahm die Tasche und setzte sich mit einem Ruck auf den Boden, ein Stück von ihr entfernt. Er versicherte sich mit einem raschen Blick in ihr Gesicht, daß sie immer noch ohnmächtig war, zog eine Grimasse, die deutlich ausdrückte, daß er die Luft anhielt in der Hoffnung, daß es nicht allzu viel Lärm machen würde, wenn er den Reißverschluß aufzog.

Es war eine ausgesprochen vorhersehbare Tasche. Es war in der Tat ein Klischee.

,Ein Klischee?‘

Klischee

‚Ja, sie ist ziemlich abgetragen. Sie muß sich mal eine neue kaufen. Die fällt schon fast auseinander, guck mal, das Leder ist an der Seite richtig abgeblättert, und die Nähte am Griff gehen auf.‘

Innen herrschte das totale Chaos: zerfledderte Schulbücher, zusammengeknüllte Papiertaschentücher, alte Kinokarten, Lippenstifte, ein sehr schmutziger Schreibblock DIN A5, kleine runde, flache Plastikdöschen, die sicher etwas mit Make-up zu tun hatten, abgebrochene Haarnadeln, viel durchsichtiges Zellophan, das von Zigarettenpäckchen zu stammen schien, ein paar Kaugummipäckchen mit jeweils einem oder zwei Kaugummis drin, ein Schlüsselbund, einige billige Tintenkulis, in denen schon seit Jahren keine Tinte mehr war, fünf weiße, fingerdicke, daumenlange, zylindrisch geformte Dinger, in Plastik eingepackt und mit einem knallroten Band in der Mitte (er verstand überhaupt nicht, was es war, tippte auf eine Süßigkeit, vielleicht auch Kaugummi, und nahm eins davon neugierig in die Hand, legte es dann aber sehr schnell mit einem merkwürdigen Gesichtsausdruck zurück), ein abgebrochenes Lineal, zwei Fläschchen Nagellack usw. usw.

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