Читать книгу 1000/24: Christoph Strasser und die Jagd nach dem perfekten Tag онлайн

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Körperlich spürt Christoph Strasser noch keine Abnutzung und auch nicht die voranschreitenden Jahre, denn er trainiert härter und verkraftet, was ihm zugemutet wird, besser denn je. Dennoch ist er sich nicht sicher, wo er jetzt lieber wäre: an dem Punkt, da noch unklar ist, ob man es je schaffen wird, oder an dem jetzigen Punkt, über den kaum mehr etwas gehen kann und der einem damit umso bewusster vor Augen führt, dass es nicht ewig so weitergehen wird?

Auf den letzten Metern durch den Wald, schon kurz vor dem Auto, denkt er nicht an all das. Der Moment ist dazu angetan, solche Fragen hintanzuhalten, denn die Natur zu dieser Jahreszeit führt ihm vor Augen, dass es noch mehr geben wird. Und außerdem ist da diese Zahl, die Eintausend, die ihm mittlerweile einen klaren Weg für die kommenden Monate anzeigt. Womöglich nimmt ihm Corona die Chance auf ein RAAM im nächsten Jahr. Womöglich war das letzte gewonnene, das Rekordrennen von 2019, tatsächlich sein letztes RAAM, ganz ohne Ehrenrunde zum Abschied. Vielleicht bietet die aktuelle Situation aber auch ein Schlupfloch zu etwas Neuem und bringt ihn schlussendlich zurück zum Altbewährten, und alles geht noch länger weiter, als er es sich realistisch betrachtet erhoffen darf. So oder so wird er damit leben müssen und können und sich nicht vor den Antworten drücken, die nur er selbst sich geben kann. Noch aber ist es – und das liegt nicht nur an dieser Zahl, aber an ihr ganz besonders – nicht Zeit für ein Resümee.

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