Читать книгу 1000/24: Christoph Strasser und die Jagd nach dem perfekten Tag онлайн
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Doch ganz gleich wo, die Zahlen lassen sich nicht drehen und die Tatsache steht bombenfest: Das Vorhaben »1000/24« würde sich so nicht ausgehen. Der größere Luftwiderstand ist ein unverrückbares Faktum, das sich nicht wegwünschen oder kleindenken lässt. Was kann demzufolge die Zielsetzung sein, für die es sich dennoch auszahlt? Die Fragezeichen in Form von sich täglich ändernden Corona-Verordnungen, die in endlos aneinandergereihten Pressekonferenzen doch nie mehr als völlige Unklarheit hinterlassen, erleichtern das Zu-Ende-Denken einer vagen Vision nur bedingt. Nicht nur Christoph Strasser geht es so, denn rundum steht alles Kopf und die Perspektiven verschwimmen bis zur Unkenntlichkeit. Gerade für ihn aber, der sich beruflich um das Ausreizen von Kleinigkeiten zu kümmern hat, ist die vollständige Lösung dieser inneren Gleichung nicht Endziel, sondern Startvorgabe.
Das Glück im Unglück: Mit dem Luxemburger Ralph Diseviscourt hat einer, der in den letzten Jahren konstant aufstieg, ihn jedoch bislang nicht einholen konnte, Christophs inoffiziellen 24-Stunden-Weltrekord von 914 Kilometern (aufgestellt bei der 24-h-Einzelzeitfahr-WM 2018 in Borrego Springs und nicht bei einem dezidierten Weltrekordversuch) in einen offiziellen Weltrekord von knapp über 915 Kilometern umgewandelt. Darüber lässt er sich keine grauen Haare wachsen. Vielmehr bieten ihm Diseviscourts mit beeindruckenden 280 Durchschnittswatt rund um den Speichersee des Wasserkraftwerks Vianden getretene Kilometer einen Ansporn, es besser zu machen, selbst wenn das eigene Ergebnis ebenfalls dreistellig bleiben sollte.