Читать книгу 1000/24: Christoph Strasser und die Jagd nach dem perfekten Tag онлайн

82 страница из 88

Über die schon verlorene Organisationszeit, sollte es doch glimpflicher ausgehen als befürchtet und das neue Jahr nach den Maßstäben der vorangegangenen abgerechnet werden, macht Christoph sich noch keine Gedanken, ebenso wenig wie um die noch düstereren Szenarien. Er zählt die Male am Berg und achtet darauf, wie nach jedem Mal die Muskelschmerzen vom Bergabgehen der Anpassung weichen. Er kann sich, wie zu Beginn seiner Karriere, über jeden dieser kleinen Fortschritte genauso freuen wie über ein großes Ergebnis. Er wünscht sich, für sich und alle, dass es wieder so wird wie vor der Krise und das lieber früher als später, doch an den eigenen Anforderungen an sich selbst ändert auch die merkwürdige Zeit, in der sich die ganze Welt fassungslos um Rat fragt, soweit nichts. Selbst in einer Phase der Saison, die dafür prädestiniert wäre, erlaubt sich Christoph Strasser nicht einen Durchhänger.

Im Laufe seiner Karriere hat er festgestellt, dass die Karotte namens planloses Nichtstun zwar im Rennen vor der Nase baumelnd hilft, jedoch, sobald man sie erreicht hat, bitterer mundet als acht Tage Flüssignahrung mit Waldbeergeschmack. Er wird bald wieder mehr tun und das sogar früher, als sein Trainer es von ihm verlangen würde. Es ist die Bewegung und nicht der Stillstand, die sich gut anfühlt. Er hat eingesehen, dass er nicht den Hedonisten zu spielen braucht, um sich für die neue Saison zu wappnen. Schon längst tüftelt er am Überqueren der Latte, die diesmal womöglich höher liegt als je zuvor.

Правообладателям