Читать книгу 1000/24: Christoph Strasser und die Jagd nach dem perfekten Tag онлайн

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»Der wirtschaftliche Verlust durch die entfallenen Vorträge ist natürlich spürbar, aber da durch die Pandemie auch die kostspieligen Rennen ausfielen, war auch kein großes Budget nötig und somit blieben die finanziellen Einbußen verkraftbar. Was mir aber tatsächlich immer mehr fehlt, ist der Austausch mit den Leuten, die ich bei meinen Auftritten treffe. Das Gefühl, wenn man Leute erreicht und mit seiner Geschichte ein Stück weit ermutigt oder zumindest zum Lachen bringt und für einen Abend gut unterhält. Mittlerweile fühle ich mich bei Vorträgen sehr wohl und genieße sie. Dabei geht es mir nicht in erster Linie darum, über meine Leistungen zu berichten, sondern vielmehr zu zeigen, dass gewöhnliche Menschen Außergewöhnliches schaffen können, wenn sie ihr Bestes geben und Leute um sich haben, mit denen sie an gemeinsamen Zielen arbeiten können. So wie ich mit meinem Team.«

Jeder Vortrag ist also mehr als eine Einbahnstraße: Was an Emotionen raus ans Publikum geht, kommt postwendend in positive Energie umgewandelt zurück. Dass diese Verbindung gekappt ist, hinterlässt nun ihre Spuren. »Schützt euch«, lautet die Botschaft in Dauerschleife und: »Übt euch in Verzicht«. Das betrifft auch jenen an Inspiration und intensivem Kopfkino, wie Christoph Strasser es bei seinen Aufritten in mucksmäuschenstillen Sälen in die Vorstellung seiner Zuhörer zu projizieren vermag. Doch wie lange wird das gut gehen, als Dauerzustand ohne die Inspiration als Licht am Horizont? Und immer wieder die Frage: Was tun, wenn Corona bleibt und in Colorado die Lichter nicht wieder angehen, vor dem nächsten Herbst? Die Weichenstellung muss jetzt stattfinden oder jedenfalls bald, und von bald spricht in den Medien kaum mehr jemand, in den Prognosen um das allgegenwärtige Virus mit seinen gleichermaßen unschönen wie mannigfaltigen Auswirkungen. Wenn, dann liest man von Schüssen ins Blaue und fragt sich als Einzelunternehmer seiner Art, wie darauf zu reagieren und was eigentlich noch selbst zu bestimmen ist. Die einfache Antwort: weniger, als einem lieb sein kann.

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