Читать книгу 1000/24: Christoph Strasser und die Jagd nach dem perfekten Tag онлайн
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Ein weiteres Schlupfloch ergibt sich aus dem Umstand, dass das Ultracycling bisweilen merkwürdige Regelbücher schreibt. Anders als im konventionellen Straßenrennsport führen auf der Langstrecke verschiedene Wege zum Weltrekord. Über 24 Stunden auf der Straße genau zwei: Ein Rekord gilt für die Disziplin »Outdoor Track« – durchgeführt zum Beispiel auf offenen Radrennbahnen oder auf Automobilrennstrecken –, der andere wird in der Disziplin »Road« vergeben – auf einem Straßenrundkurs, der kein reines Oval ist, sondern typischerweise verschiedene Kurven aufweist. Eigentlich muss er sich also gar nicht an Diseviscourt revanchieren, der sich in der Kategorie »Track« verewigte, sondern zuerst am bis dahin unbekannten Slowenen Stanislav Verstovšek, der Christophs eigentlichen, offiziellen Weltrekord – genauer: seine 2015 auf dem Gelände des Berliner Flughafens Tempelhof aufgestellte Bestmarke von 896 Kilometern in der Kategorie »Road« – aus der obersten in die zweite Spalte der ewigen Bestenliste verdrängen konnte. Und das vor gerade einmal ein paar Wochen, mitten in der Corona-Pandemie und ohne den Anstand, vorne noch eine acht stehen zu lassen. Etwa 914 Kilometer hat Verstovšek in seinen 24 Stunden geschafft, damit ziemlich genau dasselbe wie Diseviscourt und Strasser in Luxemburg und den USA.