Читать книгу 1000/24: Christoph Strasser und die Jagd nach dem perfekten Tag онлайн
78 страница из 88
Während Reto Schoch sich beim RAAM 2013 gleich zu Anfang übernahm, dann tapfer um den zweiten Platz kämpfte und schließlich beinahe das Rennen aufgab, desillusioniert und überfordert durch die eigene Zielsetzung, zündete Christoph Strasser den Turbo bei Kilometer 200 und stellte ihn, als er an dem sich übergebenden Schweizer ohne einen zweiten Blick vorrübergefahren war, bis ins Ziel nicht mehr ab. Das Interessante: Im Jahr darauf pulverisierte Christoph die eigene Bestmarke erneut und etablierte damit einen neuen Maßstab. Was so vielen Aktiven im Kopf herumgespukt und sich doch bis dahin nie zum ernsthaften Gedanken entpuppt hatte, das Sub-8-Stunden-RAAM, war plötzlich fest etabliert. Eine erneute Wiederholung würde man von niemandem erwarten – außer von ihm, denn in seinem Fall wird Genie seither vorausgesetzt.
Selbst wenn Christoph Strasser erklärt, dass die seit 2016 signifikant verlängerte Strecke einen neuen Rekord beim RAAM kaum mehr hergibt, möchte ihm keiner das so recht glauben. Das ist unfair und nicht unbedingt fachkundig, doch so läuft das Spiel, und wieder steht er an einem Punkt, an dem er für sich entschieden hat, es mitzuspielen: Freiwillig holt er mit der Ansage »#1day1000k« einen weit entfernten Stern vom Himmel – immerhin realistischer zu erreichen als ein erneuter RAAM-Rekord – und macht ihn zur Zielscheibe einer sportlichen Hetzjagd, in der er Jäger und Gejagter gleichermaßen ist.