Читать книгу Die vierzehnte Etappe. Radsportgeschichten онлайн
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Am Sieg von Maertens haftet ein Rätsel, das meines Wissens nie aufgeklärt wurde. Er gewann in einem Massensprint, ich kann mich an die Bilder erinnern. Es regnete, und Maertens hatte, wie in diesen Tagen üblich, sechs Längen Vorsprung. Vorher war er schon mal ausgerissen, lese ich jetzt wieder. Zusammen mit Bracke hatte er mehr als eine Minute Vorsprung gehabt, aber sie waren ineinander gefahren, gestürzt und wurden wieder eingeholt. Rund um diese Etappe blätternd lese ich auch vom Tod des Motorradfahrers einer der fahrenden Fernsehkameras, der einige Tage vorher während einer Etappe unglücklich gestürzt war.
Ja, Radsport ist ein gefährlicher Sport, auch in seinen Randerscheinungen. Momentan liegt Gerben Karstens im Krankenhaus mit einer Schädelfraktur, davongetragen bei einer Trainingsausfahrt. Er hat seine Radsportkarriere am Ende der letzten Saison beendet und fuhr noch ab und an, damit das Ende nicht zu abrupt kam.*
Sonntag war De Vlaeminck extra motiviert, und wie nervig das Geschwätz der Rennfahrer vom Geburtstag ihrer Mutter auch sein mag: Es wirkt. De Vlaeminck widmete seinen Sieg seinem Busenfreund Jean-Pierre (Jempi) Monseré, der genau zehn Jahre vorher, am 15. März 1971, während eines Rennens ums Leben gekommen war.