Читать книгу Die vierzehnte Etappe. Radsportgeschichten онлайн
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Am nächsten Tag gewann Maertens also die Etappe bei der Tour de France. Wenn ich auch nur irgendetwas von Sport verstehe, kann er es nicht gewusst haben.
Nachschrift 2015:
Das Auto, das Monseré das Leben kostete, durfte dort, wo es war, fahren; für Rennen wie das von Retie wurden die Straßen nicht abgesperrt, und es gab auch keine Polizeieskorte. Die Fahrerin, die am Steuer saß, war ein junges Mädchen, das nicht wusste, dass ein Rennen stattfand, und nirgendwo eine Warnung gesehen hatte. Als sie die Rennfahrer kommen sah, fuhr sie an die Seite und wartete, so weit wie möglich am Straßenrand. In einem Fernsehprogramm über Monseré sagte seine Mutter achtunddreißig Jahre später: »Die junge Frau traf keine Schuld.«
* Karstens erholte sich wieder davon und fuhr später sogar wieder Rennen bei den Senioren.
SCHÖNHEIT UND KRAFT
Fons de Wolf, der alleine auf einen Riesensieg zustürmt, das gab mir eine Genugtuung rein ästhetischer Art.* Er war schön. War er jetzt schön, weil er gewinnen würde, oder würde er gewinnen, weil er schön war? Beidem kann man etwas abgewinnen. Fahrer, die alleine an der Spitze sind, mit dem Sieg zum Greifen nahe, strahlen etwas aus, genau wie Verliebte. Sie erwecken den Eindruck, perfekt zu sein – endlich an etwas heranzureichen, was eine höhere Macht mit ihnen vorhatte.