Читать книгу Die vierzehnte Etappe. Radsportgeschichten онлайн

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Das ist notwendig, da Jurys manchmal Prämien annullieren, »weil nicht wirklich dafür gesprintet wurde«. In Belgien aber, wo niemand dem Publikum zu erklären braucht, was Radsport bedeutet, rollen die Fahrer einfach so, ohne Rennaktion und Tempowechsel, in der Windstaffel über die Ziellinie.

Zumindest, wenn es gut geht. Aber bei uns drohte Streit, und weil ich nur allzu gut wusste, wie Radrennfahrer, die sich auf die Zehen getreten fühlen, mit völliger Vernachlässigung der eigenen Interessen die Ambitionen eines anderen torpedieren, schlug ich rasch ein Schema zur Prämienverteilung vor. Mich selbst schloss ich dabei wohlweislich aus, sonst hätten die anderen gesagt: Hallo, du hast die zweihundertfünfzig Franc schon, du hast schon. Natürlich hatten sie keinen Beitrag zu meinem Prämiengewinn geleistet, aber diese Art von Ungerechtigkeit hat tiefe Wurzeln; bei Schulausflügen bekam auch immer das Kind, dem seine Mutter eine Flasche mit Sirup eingepackt hat, im Restaurant keine Limonade, »weil er schon was hat«.


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