Читать книгу Die vierzehnte Etappe. Radsportgeschichten онлайн

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Doping kommt danach nur noch ein Mal in seinem Buch vor, in einer beiläufigen Bemerkung über den Kampf eines abgehängten Rennfahrers gegen das Zeitlimit. »Die vor dem letzten Anstieg eingeworfene ›Bombe‹ hat ihm nichts genützt. Für zehn Minuten sind seine Kräfte wiedergekehrt, danach war es noch schlimmer.« Achtzehn Jahre vor Simpson nahm Buzzati, ein Außenstehender, also wie von allein die einzige Haltung ein, die zum Doping passt: Schulterzucken. Aber Simpson hat alles verdorben. Sein Tod öffnete die eiternde Geschwulst des kollektiven Minderwertigkeitskomplexes im Sport. Die Außenwelt fand Doping eklig – also musste Doping ausgerottet werden.*

Irgendwann wird es im Sport die Einsicht geben, dass es nur um die höchstmöglichen Leistungen auf dem eigenen eingeschränkten Gebiet geht. Wir fordern die Rennfahrer heraus, große Leistungen zu vollbringen – und wenn sie diese vollbringen, sollten wir bescheiden bleiben und sie uns mit offenem Mund ansehen und ansonsten unseren Mund halten.

Nachschrift 2015:


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