Читать книгу Die vierzehnte Etappe. Radsportgeschichten онлайн

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Die Gefahren werde ich anhand eines Massensprints illustrieren, den ich im Juni 1979 in Lunteren bestritt. Ich war auch so ein Süchtiger. Massensprints schienen übrigens Teile meines Gehirns zu reizen, die ungenutzt geblieben waren, seit ich keine Zeitnotduelle mehr auf dem Schachbrett miterlebt hatte. Die gleiche, quälend näher kommende Zeitgrenze, die gleichen Bruchteile von Sekunden, um Entscheidungen zu treffen, die alles verändern können, wenn auch beim Schachspiel wenigstens ausgeschlossen ist, dass man unerwartet mit dem Kopf gegen einen Laternenpfahl fliegt.

Die Strecke in Lunteren war kurvenreich und gefährlich. Der Massensprint, um den es geht, war einer um Prämien, als erster Preis war ein Rennreifen ausgelobt. Es war eine großzügigere Prämie, als wir es gewohnt waren, und die Erregung unter den Abhängigen war fühlbar größer. Persönlich ließ ich mich nicht mehr aufstacheln, als taktisch gut war, und so befand ich mich zwei Kurven vor der Ziellinie in einer aussichtsreichen achten Position. Vorläufig würde niemand mehr vorbeikönnen, dafür war die Straße zu schmal, und zwischen den beiden Kurven könnte ich entscheidend nach vorne kommen.


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